Volksrepublik Kampuchea

Volksrepublik Kampuchea
សាធារណរដ្ឋប្រជាមានិតកម្ពុជា

Sathéaranakrâth Pracheameanit Kâmpŭchéa
1979–1989
Flagge Wappen
Amtssprache Khmer
Hauptstadt Phnom Penh
Staats- und Regierungsform Volksrepublik, Sozialistisches Einparteiensystem
Staatsoberhaupt Präsident
Heng Samrin (1979–1993)
Regierungschef Premierminister
Pen Sovann (1981)
Chan Sy (1982–1984)
Hun Sen (1985–1993)
Fläche 181.040 km²
Währung Kambodschanischer Riel
National­hymne revidiertes[1] Nokoreach; de facto seit 1990[2]
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl + 855

Volksrepublik Kampuchea (Khmer សាធារណរដ្ឋប្រជាមានិត កម្ពុជា, Sathéaranakrâth Pracheameanit Kâmpŭchéa; englisch People’s Republic of Kampuchea, PRK; französisch République populaire du Kampuchéa, RPK) war der Name Kambodschas von 1979 bis 1989. Die PRK wurde nach dem Sturz des Demokratischen Kampuchea (d. h. der Roten Khmer unter Pol Pot) von der Salvation Front gegründet, einer Gruppe von kambodschanischen kommunistischen und nichtkommunistischen Regimekritikern. Die Gründung unter vietnamesischer Kontrolle wurde ermöglicht durch die von der Salvation Front unterstützte Invasion der Sozialistischen Republik Vietnam, die das Regime der Roten Khmer vertrieben hatte. Diese hatten die Institutionen, die Infrastruktur und die Intelligenz des Landes komplett zerstört.[3]

Die PRK hatte Vietnam und die Sowjetunion als ihre Hauptverbündeten. Sie erreichte die Anerkennung der Vereinten Nationen wegen der Ablehnung durch die Volksrepublik China, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und die ASEAN-Länder jedoch nicht. Der kambodschanische Sitz wurde der 1982 in Kuala Lumpur gegründeten Koalitionsregierung des Demokratischen Kampuchea (CGDK) zugesprochen, einer Koalition der Roten Khmer (Khieu Samphan) mit den zwei nichtkommunistischen Guerilla-Faktionen FUNCINPEC unter Norodom Sihanouk und Nationale Befreiungsfront der Khmer (KPNLF) unter Son Sann. Die PRK wurde dennoch zwischen 1979 und 1993 als De-facto-Regierung Kambodschas betrachtet, wenn auch mit begrenzter internationaler Anerkennung.

Anfang Mai 1989 stellte die PRK den Namen Kambodscha wieder her, indem sie sich in den letzten vier Jahren ihres Bestehens Staat Kambodscha (englisch State of Cambodia, SOC) nannte.[4] Der SOC behielt den Großteil der Führung der PRK und ihre Einparteienstruktur bei, während er eine Transition durchlief. PRK/SOC existierten von 1979 bis 1991, als die allein regierende Partei ihre marxistisch-leninistische Ideologie aufgab, als sozialistischer Staat. 1989/1990 zog Vietnam nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und der damit einhergehenden Verringerung der Unterstützung durch den Ostblock sowie aufgrund des Drucks der USA und Chinas seine Truppen zurück. Nach der Pariser Konferenz vom 23. Oktober 1991 wurde die PRK unter UNO-Verwaltung gestellt (UNTAC), wobei die bisherige Regierung formell im Amt blieb. Nach der erstmaligen Durchführung freier Wahlen seit den 1950er Jahren wurde am 24. September 1993 die Verfassung des heutigen Königreichs Kambodscha angenommen und damit das Königreich Kambodscha wiederhergestellt. Norodom Sihanouk wurde König, die UNO-Mission endete.[5]

1987 Heike Löschmann, Nuth Kim Lay, stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Revolutionären Frauen Kampucheas (VRFK), und Res Sivanna, stellvertretende Leiterin der Abteilung internationale Verbindungen der VRFK, beim Kongress des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands 1987
Solidarität in Zella-Mehlis, DDR, mit den Kindern der Volksrepublik Kampuchea zur Zeit der Hungersnot 1979/1980
  1. Sok Udom Deth: The People’s Republic of Kampuchea 1979–1989: A Draconian Savior? (Memento vom 6. September 2012 im Internet Archive). Ohio University, Juni 2009 (Master-Arbeit; PDF; 4 kB).
  2. Siegfried Ehrmann: A Flag with a Tortured Past. In: Mekong.net.
  3. Sorpong Peou: Intervention & Change in Cambodia. Towards Democracy? Silkworm, Chiang Mai 2000, ISBN 974-7551-29-7.
  4. Michael Leifer, Joseph Chinyong Liow: Dictionary of the Modern Politics of South-East Asia. 4. Auflage. Routledge, Abingdon-on-Thames, 2015, ISBN 978-0-415-62531-9.
  5. Aurel Croissant: Die politischen Systeme Südostasiens: eine Einführung. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-531-14349-1, S. 160.

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